Abarth 500e Elektroschock?

Bunt, laut und schnell – aber trotzdem einer gewissen italienischen Noblesse verpflichtet. So lassen sich die Knallbonbons von Abarth umschreiben. Gilt das auch für das erste Elektromodell der Marke?

Text Patrik Hellmüller | Fotos P. Hellmüller

Leise waren sie nie. Autos von Abarth. Weder die hochgezüchteten Modelle des Firmengründers Carlo Abarth noch die Neuinterpretationen der letzten Jahre unter Fiat-Regie. Ja, der Klang macht einen beträchtlichen Teil der Abarth-Marken-DNA aus.

Das wiederum stellte die Markenverantwortlichen vor die Frage, wie das mit der vollelektrischen Antriebsmoderne zu vereinen sei. Die Antwort fanden sie in einem Soundgenerator, der am Fahrzeugboden angebracht wurde. Somit wird beim neuen Abarth 500e, dem ersten Elektrofahrzeug der Marke, nicht nur der Innenraum, sondern auch die Aussenwelt beschallt. Die Ingenieure haben sich redlich Mühe gegeben, den typischen Abarth-Klang nachzubauen. Das Ergebnis? Diplomatisch ausgedrückt – ernüchternd.

Im Test verursacht der synthetische Motorenlärm Schädelbrummen – ja, unserem Tester wurde davon richtiggehend schlecht. Mit Soundgeneratoren freunden wir uns bei Abarth genau so wenig an, wie bei anderen Marken, so unser Resümee.

Ist der Soundgenerator erstmal deaktiviert – kein einfaches Unterfangen, so umständlich ist die Funktion im Menu versteckt – finden wir durchaus Gefallen am Abarth 500e. Die knalligen Farben, grosszügig verwendetes Alcantara, hochwertige Ziernähte – überhaupt unzählige liebevolle Details – und eine wirklich satte Strassenlage lassen echtes Abarth-Feeling aufkommen. Wunderbar, damit in der Stadt von Ampel zu Ampel zu sprinten. Spätestens bei der nächsten Autobahnauffahrt wünschen wir uns aber noch etwas mehr Punch. Ob Abarth wie beim Benziner eine Competizione-Version nachreichen wird?