AUFBRUCH IN DIE MODERNE

Mit der zweiten XK-Generation der Neuzeit entfernte sich Jaguar endgültig von seinem barocken Design, an dem die Briten so lange festgehalten hatten. Das führte schon bei der Einstellung der Baureihe […]

Mit der zweiten XK-Generation der Neuzeit entfernte sich Jaguar endgültig von seinem barocken Design, an dem die Briten so lange festgehalten hatten. Das führte schon bei der Einstellung der Baureihe zur Einschätzung der Fans, dass hier ein veritabler Youngtimer reifen würde. Recht hatten sie.

Text | Fotos Ulrich Safferling

Das Kürzel XK hat bei Jaguar eine ruhmreiche Tradition. Schliesslich begann damit nach dem Zweiten Weltkrieg ein höchst erfolgreiches Sportwagen-Kapitel, bis 1961 der E-Type seine drei XK-Vorgänger ablöste. Es dauerte 35 Jahre, bis Jaguar einen neuen XK auf die Strasse stellte, zunächst als XK8, Modellcode X100. Wahlweise in Form eines Coupés oder Cabrios und in einer sportlicheren Ausführung XKR genannt. Mehr als 90’000 Exemplare verliessen die Werkshallen in Coventry, bevor 2005 der Nachfolger X150 an den Start gelassen wurde, als XK ohne 8 und XKR. Im Grunde nur eine modernisierte Form, mehr Evolution als Revolution. Es war das erste komplett neue Modell von Chefdesigner Ian Cullum und das erste einer neuen Serie von Jaguar-Modellen, die sich von den barocken Fesseln ihrer Vorgänger lösten.

AUFBRUCH IN DIE MODERNEWürde man der Logik der alten XK folgen, bei denen die Zahl dahinter für die Höchstgeschwindigkeit in Meilen stand, müsste der 2005er XK 156 heissen, denn er schaffte 250 km/h. Und das war längst nicht das Ende der Messlatte, sondern eine freiwillige Selbstbeschränkung, bei der abgeregelt wurde. Eine Massnahme, die nur auf deutschen Autobahnen relevant war, denn sonst konnte man den Sportwagen nirgends auf der Welt ausfahren. Aber das war ja nicht die Bestimmung des Achtzylinders, der einfach Kraft im Überfluss bietet und in allen Strassenlagen souverän wirkt. Der 4,2-Liter war übrigens eine Übernahme vom Vorgänger, der seinerzeit unter der Ägide von Ford entwickelt wurde. Die US-Boys hatten Jaguar 1990 gekauft und 1998 in ihre Premier Automotive Group (PAG) integriert. Der Legende nach schnitt der Jaguar V8 besser ab als ein vergleichbarer Ford V8, und so durfte Jaguar seinen Motor behalten. Im XK leistet er 298 PS, das war damals mehr als heute. Nicht nominell, aber faktisch auf der Strasse. Der XKR schafft mit Kompressor stattliche 416 PS. Leider sieht man von den Sahnestücken nicht viel, nachdem damals bei den Herstellern die Mode einer Plastikhaube über dem Motor eingeführt wurde.

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Baujahr 2006–2014
Motor 4196 ccm, V8, 2 DOHC, Saugrohr-Einspritzung
Leistung 300 PS bei 6000 U/min
Drehmoment 420 bei 4100 U/min
Kraftübertragung 6-Gang-Automatik, Hinterradantrieb
Länge/Breite/Höhe 4791/1892/1329 mm
Gewicht 1720 kg (leer)
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h (limitiert)
Beschleunigung 0 bis 100 km/h in 6,2 s
Produktion ca. 54’000
Preis 127’000 CHF (2006)