Vor 100 Jahren begann die Entwicklung des ersten BMW-Motorrades, der R 32. Zwar hatten die Bayerischen Flugzeugwerke bereits 1921 das Motorrad Helios gebaut, doch nach der Umbennnung in BMW entstand das erste eigene Motorrad, dass mit dem Boxermotor und Kardanantrieb ein Konstruktionsprinzip vorstellte, dass bis in die 1990er-Jahre Bestand haben sollte. Zugleich war es eines der ersten Baukastenprinzipien, denn die Differenzierung für die Hubraumklassen mit 500 bis 750 ccm und nach Sport- und Tourenmodellen wurde lediglich durch unterschiedliche Zylinderköpfe und Zylinder umgesetzt.
Ihre Entstehung verdankt die R 32 letztlich dem Versailler Vertrag, der Deutschland verbot, Flugzeuge zu bauen. damit gerieten die Baydrischen Flugzeugwerke in wirtschatliche Bedrängnis, denn allein Flugmotoren waren das Geschäftsmodell gewesen. BMW-Chefkonstrukteur Max Friz zeichnete in nur fünf Wochen das erste Motorrad und nahm mit einem Prototypen im Mai 1923 an der Fahrt „Durch Bayerns Berge“ des Automobil-Club München teil. Die sportliche Bewährungsprobe folgte beim ersten Hindelang-Oberjoch-Rennen am 16. September 1923 trat BMW mit zwei R 32 an. Zwei erste Preise und die schnellste Zeit des Tages bestätigten das Konzept. Erst danach, am 28. September 1923, präsentierte BMW die R 32 auf der Deutschen Automobilausstellung in Berlin der Öffentlichkeit.