AMAG und EMPA beenden Treibstoffversuch
Es hatte sich abgezeichnet: Nach rund 6000 Testkilometern mit Chrysler Valiant und VW Golf I (siehe SPIRIT 1.24) zieht die AMAG eine positive Bilanz: Synthetisches Benzin, sogenannte Syn- oder E-Fuel, kann in älteren Motoren bedenkenlos verwendet werden. Weder Material noch Leistungsverhalten ändern sich durch den Betrieb. Da der Treibstoff als klimaneutral gilt können damit Old- und Youngtimer künftig klimaschonend bewegt werde. Die Testreihe wurde von der EMPA in Dübendorf wissenschaftlich über 12 Monate begleitet. Gleichzeitig wurde durch die Motorex in Langenthal das Motoröl kontinuierlich auf Abrieb und Veränderungen überprüft.
Synthetische Kraftstoffe werden aus Biomasse wie Holz oder aus Wasser und CO2 gewonnen. Der Vorteil dieser neuen Treibstoffe liegt im CO2-Kreislauf: Es wird kein weiteres Kohlendioxid wie bei der Verbrennung von Erdölprodukten freigesetzt, sondern bereits vorhandenes in Treibstoff umgewandelt. Synfuels lassen sich risikolos heutigem Benzin beimischen, das Abgas- und Leistungsverhalten ändert sich dadurch nicht. Da sie teilweise aus Kohlenwasserstoffen bestehen, die mehr Sauerstoff enthalten, kann es zu Benzinrückständen im Motoröl kommen, das erst bei höherer Betriebstemperatur verdampft. Ein häufigerer Ölwechsel ist nach den Ergebnissen aber nicht zwingend erforderlich.
Gemäss einer Studie der EMPA werden bis 2040 noch zwei Millionen Verbrennerfahrzeuge in der Schweiz unterwegs sein. Würden diese mit synthetischem Treibstoff fahren, wären die CO2-Emmissionen um 10 Prozent niedriger.